op-online.de | Bild: Köstliche Angelegenheit: Vor den Augen der Gäste wurden die italienischen Spezialitäten zubereitet und angerichtet. © Schuba
Italienisches Flair beim Festival Culinario
Offenbach – Herrliche Düfte ziehen bis auf den Bürgersteig der Frankfurter Straße: Je näher man dem Ledermuseum kommt, desto intensiver werden die Wohlgerüche von frischen Kräutern, würzigem Käse und vielen Leckerbissen. Von Jan Schuba
Eine Verlockung nach der anderen wartet in den aufgebauten Pavillons auf die Besucher des Festival Culinario. Drei Tage lang verwöhnten 16 Aussteller ihre Gäste mit italienischem Flair, kulinarischen Köstlichkeiten und Musik aus Italien. Zum ersten Mal ist ein Fest dieser Art zu Gast in Offenbach. Initiiert wurde das Festival von der „Associazione Ristoratori Italiani in Germania (Armig)“, dem Verbund italienischer Gastronomen in Deutschland in Kooperation mit der Stadt Offenbach und dem italienischen Konsulat in Frankfurt. „Es wird sehr gut angenommen“, freut sich Cristoforo Amodeo, Vorsitzender der Armig. Offenbacher kennen den Gastronom als Inhaber des italienischen Restaurants „Die Zwei“. Gemeinsam mit seinem Freund Leonardo Trento, der ebenfalls in der Vereinsgestaltung der Armig tätig ist, hat er das Festival organisiert. Der Fokus liegt auf der Region Kalabrien. Offenbach pflegt eine freundschaftliche Beziehung zum kalabrischen „Dorf der Küche“ Mandatoriccio, aus dem Amodeo ursprünglich kommt.
Amodeo selbst ist der einzige Aussteller aus Offenbach. Die meisten kommen alle aus einem Umkreis von etwa 40 bis 50 Kilometer und bereiten ihre Spezialitäten direkt vor den Augen der Gäste zu. Neben italienischen Klassikern wie Pizza und Pasta wandern handgemachter Mozzarella, köstliche Fischgerichte und kalabrische Vorspeisen über die Theken. Selbst ein Weltmeister verköstigt die Gäste mit seinen Delikatessen: Das kalabrische Restaurant „Pedros Tangari“ hat eigens seine Weltmeister im Pizzabacken geschickt. „Sie pflegen eine andere Art Pizza zu machen“ erzählt Amodeo, „vom Reifeprozess bis zum Einsatz der Zutaten entsteht so ‘die wahre Pizza’“.
Interessierte Hobbyköche können sich beim Pizzakurs Tipps direkt von den Meistern holen. An anderen Ständen gibt es italienische Produkte zu kaufen, vom kalabrischen Olivenöl bis zum Wein. Da Wein in der Welt der italienischen Culinaria ein großes Thema ist, gibt es am Freitag eine Gesprächsrunde zum Thema „Rossi di Calabria“, Rotwein aus der Region Kalabrien mit Cristoforo Amodeo, Michele Santoriello aus der Kulturabteilung des italienischen Generalkonsulats, Anna Ventinelli von der Goethe-Universität Frankfurt und Gennaro Convertini, der eine Vinothek in Kalabrien führt und Präsident des Vereins „Enoteca Calabria“ ist, dem rund 130 Weingüter aus Kalabrien angehören.
Räucherfisch verleiht Essen die besondere Note
Stremellachs gibt Pasta das nötige Etwas: Dazu den Fisch einfach über die Nudeln zupfen und das Ganze mit einer Weißwein-Sahne-Soße servieren. Foto: Deutsche See GmbH/dpaMit einer Gabel zerdrückt, werden Räucherfischreste zu einer leckeren Mousse. Foto: Deutsche See GmbH/dpaHolger Mootz ist Mitglied im Verband der Köche Deutschlands. Foto: Holger Mootz/dpaGeräucherter Fisch ist auch ideal als Topping auf einem Flammkuchen. Foto: Deutsche See GmbH/dpa
Er ist auch als Experte bei der Weinprobe am Samstag dabei, bei der gemeinsam mit Jürgen Amberger, Leiter der Wirtschaftsförderung in Offenbach, Elio Maria Narducci, Geschäftsführer der italienischen Handelskammer für Deutschland, Sandra Biancolin, Präsidentin der Deutschen Sommelier Association (DESA), Martin Möller vom Getränkeladen K&K, und Leonardo Trento von Armig verschiedene Rotweine probiert werden. Um das Flair perfekt zu machen, stehen verschiedene Künstler auf der Bühne: Neben italienischen Klängen von Aldo Celentano und Emilio Gerardi mit „Le più belle Canzoni Italiane di Sempre“ serviert die Band „GetOverIt“ am Samstagabend waschechte Rockmusik.
Ein voller Erfolg, der durch die vielen Besucher trotz des unbeständigen Wetters bestätigt wird, findet Cristoforo Amodeo. Er ist glücklich, dass das Festival eingeschlagen hat – und nicht zuletzt durch die Hilfe und Unterstützung aller Sponsoren und Aussteller: „Ohne die wäre der ganze Aufwand nicht möglich gewesen.“ Schon jetzt fasst er das Festival auch für das kommende Jahr ins Auge: „Dann wollen wir Köche aus vier Kontinenten einladen.“